Der Sportkongress Stuttgart gilt als der Branchentreff für Vereinsvertreter, Trainer und Übungsleiter.
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Vor Ort und von zu Hause
Bei den Praxis-Workshops liegen die Akzente in diesem Jahr auf dem funktionellen Training, auf gesundheitsorientierten Bewegungsabläufen und auf dem Thema Achtsamkeit. Dies bedeutet, dass Konzepte wie Pilates, Yoga, Stressbewältigung gut vertreten sind. Die Theorie-Seminare decken einen umfassenden Bereich der Vereinsführung ab. Der Kongress findet Freitag und Samstag in Präsenz statt und am Sonntag gibt es viele Online-Workshops zur Auswahl - einige davon sogar gratis!
Gesundheitspolitischer Kongressauftakt: Gestärkt aus der Krise
Wie gehen wir als Gesellschaft mit Krisen um und wie können wir diese vorbeugen? Vertreter aus dem aktiven Sport, aus Politik, Wissenschaft und Verwaltung haben am Vorabend des Sportkongress Stuttgart vor allem über Resilienz gesprochen.
Beim Kongressauftakt am Vorabend des Sportkongress Stuttgart ging es darum, die Gesellschaft in Zeiten nach der (Corona-)Krise genauer in den Fokus zu nehmen mit der Frage: „Überall nur noch Krisen – Jetzt auch in Sachen Bewegung?“. In einer diskussionsreichen Runde tauschten Prof. Dr. Jana Strahler (Universität Freiburg), Daniela Klein (Landeshauptstadt Stuttgart), Sven Lange (Schwäbischer Turnerbund), Harald Link (Sportvereinigung Böblingen) und Alexander Stütz (AOK Baden-Württemberg) auf dem Podium im SpOrt Stuttgart Argumente aus und beantworteten gemeinsam die Frage "Wie sieht für Sie eine gesunde und krisenfeste Gesellschaft aus".
Oftmals hängt es an der Umsetzung
Dabei kamen die Akteure in der dynamischen Runde zur übereinstimmenden Meinung, dass viele Erkenntnisse und Ideen bereits vorliegen, Bewegung und Sport noch weiter in der Gesellschaft zu implementieren. Doch es hapere immer wieder an der Umsetzung - etwa in der Politik, die sich beispielsweise viel für Bildung und Kultur stark macht, den Sport aber vernachlässige, wie Stephan Scheel, Geschäftsstellenbereichsleiter Kinder, Jugend und Freizeit beim STB, feststellte.
Zusätzlich zu der Priorisierung des Sports machte Daniela Klein von der Stadt Stuttgart darauf aufmerksam, dass ein weiteres Problem die fehlende Aufmerksamkeit der jugendlichen Zielgruppe für Bewegung und Gesundheit ist. Die (Sport-)Angebote seien nämlich vorhanden, doch oftmals würden die Verantwortlichen die Jugendlichen nicht erreichen. Besonders die Altersstruktur der 16- bis 18-Jährigen gelte es noch besser anzusprechen, so Harald Link, Vize-Präsident Verbandsentwicklung beim STB.
Diese Entwicklung führe laut Alexander Stütz von der AOK auch dazu, dass sich die Gesundheitskasse ernsthaft mit E-Sport befasst, da Jugendliche darüber sehr gut erreicht werden können. Über diesen Weg wiederum könnten also auch Bewusstsein für Bewegung und Gesundheit geschaffen werden.
Jana Strahler von der Universität Freiburg sah am Ende der Diskussion viele Chancen, um gestärkt aus der Krise zu kommen. Entscheidend sei es wie bereits von Stephan Scheel gefordert, die vorhandenen Erkenntnisse und Ideen auch aktiv in die Politik und somit weiter in die Gesellschaft zu tragen.
Mit dem gesundheitspolitischen Auftakt will der STB zusammen mit dem Hauptpartner, der AOK Baden-Württemberg, Politik, Wissenschaft, Verbände, Vereine und viele mehr für das Thema sensibilisieren, die Problematik verständlicher machen und zusammen über Lösungsansätze nachdenken. Jeder hat einen unterschiedlichen Blick auf die aktuellen Herausforderungen beim Thema Gesundheit und den aktuellen Herausforderungen. Der gesundheitspolitische Kongressauftakt soll dazu beitragen, dass wir die verschiedenen Blickwinkel verstehen und gemeinsame Schnittmengen finden, an denen wir im Nachgang gemeinsam weiterarbeiten.
Den Livestream zum gesundheitspoltischen Kongressauftakt gibt es unter Sportkongress Stuttgart und auf Youtube in Relive zu sehen:
Sportkongress Stuttgart: Sportkongress Stuttgart (sportkongress-stuttgart.de)
Gesundheitspolitischer Kongressauftakt im Rahmen des Sportkongress Stuttgart - YouTube
Und hier sind die einzelnen Videos der Impuls-Redner auf Youtube:
Video Alexander Stütz, AOK Baden-Württemberg (8 Min)
Video Prof. Dr. Jana Strahler, Universität Freiburg i.B. (30 Min)
Video Markus Frank, STB (11 Min.)
Die Podiumsdiskussion startet etwa bei 1:13 h.
Statement an die Enquete-Kommission "Krisenfeste Gesellschaft"
Kinder und Jugendliche im Krisenmodus: Stellungnahme des STB und DJH Baden-Württemberg
Die Zukunft unserer Gesellschaft hängt von unseren Kindern und Jugendlichen ab. Doch ihre Gesundheit und Lebensqualität sind bedroht: Übergewicht und Bewegungsmangel prägen ihre Jugend. Fast jedes sechste Kind in Deutschland ist übergewichtig, und die meisten Jugendlichen bewegen sich zu wenig. Die steigende Nutzung von Bildschirmen verschärft das Problem, während Sinneserfahrungen vernachlässigt werden.
Es ist dringend erforderlich, langfristige Maßnahmen zu ergreifen. Wir fordern die Politik auf, sich am Global Action Plan on Physical Activity 2018–2030 der WHO zu orientieren. Dieser Plan fördert lebenslange körperliche Aktivität für alle Menschen. Wir appellieren an die Enquete-Kommission, unsere Empfehlungen zur Förderung von gesunden und widerstandsfähigen Kindern und Jugendlichen zu berücksichtigen. Diese Maßnahmen sollten bereits in Kindergärten und Grundschulen implementiert und von den Kommunen als grundlegende Betreuungsangebote unterstützt werden. Sportvereine und Jugendherbergen sind vorhanden – sie müssen politisch gestärkt und lokal eingebunden werden, um eine flächendeckende Umsetzung zu gewährleisten.
Hier gibt's die Stellungnahme von STB und DJH Baden-Württemberg an die Enquete-Kommission zum Download.